Diese auffallend schöne, intensiv-blaue Lackfarbe nennt sich „saphirblau“ – sie trägt den VW-Farbcode L50D – und ganz ehrlich man fragt sich doch, warum heutzutage Autos kaum mehr solch schöne Farben tragen wie in den 1970ern. Hier ist ein Volkswagen Käfer Cabrio, gebaut bei Karmann in Osnabrück im Jahr 1970 für den deutschen Markt, wo der Wagen vermutlich alle 46 Jahre seiner bisherigen Existenz verbracht hat. Der VW ist laut Einlieferer rostfrei, er verfügt über ein beiges Verdeck in gutem Zustand mit nur leichter Verfärbung im Inneren. Es hat sogar die beheizbare Heckscheibe. Ein zeitgenössisches Radio ist ebenfalls vorhanden. Der Käfer läuft auf Stahlfelgen mit Chrom-Radkappen. Der Teppich wurde mal erneuert und ein Satz neuer Fensterdichtungen eingebaut. Das schwarze Kunstleder-Interieur wirkt gepflegt, es schaut gut aus mit einer angemessenen Patina. Im Heck findet sich der 1,3 Liter-Vierzylinder-Boxermotor, der 32 kW (44 PS) leistet und seine Kraft mittels der bekannten 4-Gang-Handschaltung auf die Hinterräder überträgt. Das VW Cabrio verfügt über eine gültige HU bis 02/2018 sowie Herkunfts-Zertifikat, deutsche Zulassungspapiere und H-Kennzeichen. Ein Classic Data-Gutachten schätzt den Wiederbeschaffungswert dieses Wagens in Zustand 3+ auf 20.900 €.
In den letzten Jahren der fast 30-jährigen Bauzeit wurde die offene Version des VW Käfer immer populärer, mit der Nachfrage stiegen die Preise für gepflegte Exemplare, sie lagen eigentlich von Beginn an über dem Neuwert. Ein Auto, das schon während seiner Bauzeit zum Klassiker geworden war, wurde es doch mit vergleichsweise geringen Änderungen von 1949 bis 1980 produziert.
Während dieser langen Zeit basierte das Cabrio stets auf der jeweils stärksten und am besten ausgestatteten Variante des „Krabbeltiers“. Insgesamt wurden 330.281 offene Käfer bei Karmann in Osnabrück gefertigt, zuletzt von 1972 als „Volkswagen 1303 Cabriolet“ mit einer Motorleistung von 37 kW (50 PS).